15.Juni Pingeyri – Kleppjárnsreykjum

Auch heute wieder strahlend blauer Himmel und Sonnenschein. Nach einem ausgiebigen Frühstück brechen wir früh auf. Auf der Straße Nr. 60 geht es Richtung Süden über Hochebene Hrafnseyrarheiði. Die Strasse steigt auf eine Höhe von 552 m an. Es geht teilweise  in sehr steilen Serpentinen auf der ungeteerten Straße bergauf. Danach geht es in eine kleine Hochebene hinunter. Dann steigt die Straße nochmals an, um zum Dýrafjörður auf einem kürzeren Stück wieder steil bergab zu führen.Es ist eine der höchsten Passstraßen des Landes.

 

 

 

Kurz darauf erblicken wir einen großen Wasserfall – der Dynjandi (zu deutsch „der Dröhnende, Tobende).

 

Ein paar Minuten später sind wir am Parkplatz. Hier ist auch ein Campingplatz, sicher schön hier zu übernachten. Der Wasserfall ist 100 m hoch und breit aufgefächert oben hat er eine Breite von 30 m, unten hingegen von 60 m.

 

Gleich unterhalb des großen Dynjandi folgen noch fünf kleinere Wasserfälle: Hundafoss, Göngufoss, Háifoss, Úðafoss und Bæjarfoss. Rechts der Wasserfälle führt ein gut ausgebauter Weg hoch. Leider steht die Sonne am Vormittag genau über dem Wasserfall, so dass es schwer ist gute Fotos zu machen. Aber nichts desto trotz – der Wasserfall ist wunderschön.

 

 

 

Auf der ungeteerten Straße Nr. 60 geht es weiter Richtung Osten. Die Landschaft zeigt sich wieder von seiner schönsten Seite.

 

Nach ca. 150km biegen wir auf die 607 nach Reykholar ab. Hier ist Nordur Salt und wir wollen ein wenig Salz kaufen. Leider gibt es bei der Fabrik keinen Verkauf oder Besichtigungsmöglichkeiten.

Im kleinen Lebensmittelgeschäft am Ort kaufen wir unser bisher teuerstes Eis am Stiel – 8 Euro für 2 "no name" Eis ist - nicht schlecht.

 

Nach weiteren 60km machen wir einen Stopp am Edda Hotel Laugar. Bei Edda Hotels  handelt es sich grundsätzlich um Schulen und Internate, welche nur in der Hauptsaison, also in den Sommermonaten, als Hotel benutzt werden.  Alle  11 Edda-Hotels haben ein Restaurant mit Schwerpunkt auf lokaler Küche. Jedes Hotel hat zwischen 20 und 204 Zimmer.

 

Wir machen Pause. Von hier gibt es ein paar Wanderungen, die man unternehmen kann. Wir entscheiden uns für einen Abstecher auf die Hügelkette hinter dem Hotel. Von hier hat man teilweise sehr schöne Blicke aufs Umland. Der Weg verläuft anfangs noch gut markiert (farblich markierte Holzpflöcke), doch leider verlieren wir die Markierung nach knapp 1 Stunde. Irgendwo in den Büschen haben wir wohl einen Holzpflock übersehen.

 

 

 

Wir fahren weiter. Unser nächster Halt ist die Thermalquelle Deildartunguhver. Sie gilt als die ergiebigste Thermalquelle der Welt mit durchschnittlich 180 Liter pro Sekunde und 110 Grad heißem Wasser. Die Stromerzeugungskapazität der Quelle, zusammen mit zwei Bohrlöchern in der Nähe, beträgt ca. 62 Megawatt.

Man vermutet dass das heiße Wasser aus der heutigen Quelle vor 1.000 Jahren also Niederschlag auf das Hochplateau oberhalb gefallen ist. Eine Versorgungsleitung bringt das Wasser nach Akranes, Borgarnes und Hvanneyri. Bis es in Akranes ankommt, dauert es ca. 24 Stunden, dabei kühlt es auf ca. 75 Grad ab.

 

Direkt an der Quelle und in der näheren Umgebung gibt es zahlreiche Gewächshäuser mit Tomaten- und Paprikapflanzungen. Ein paar der frischen Produkte wandern gleich in unseren Vorratsschrank.

 

 

Nächster Halt ist die Hraunfossar  – für viele die schönsten Wasserfälle Islands. Auf einer Länge von gut 700m strömen über hundert kleine Wasserfälle aus einem 1.000 Jahren alten Lavafeld.  Daher leitet sich auch der Name ab Lava heißt im isländischen Hraun. Die Wasserfälle sind wirklich toll.

 

 

 

Es ist schon spät und wir sehen uns nach einem Campingplatz um. Weit wollen wir nicht mehr fahren und die Auswahl ist nicht gerade groß hier in der Ecke. Da gäbe es den Campground am Hotel Husafell, aber der ist schon ziemlich voll und mit über 40 Euro schon recht teuer. Wir entscheiden uns für den Hverinn Campground, der ist um 15 Euro günstiger. Aber – die Duschen sind unterirdisch und wurden wahrscheinlich die letzten Jahre nicht mehr richtig gereinigt. Hier möchte man bloß nichts berühren. Naja was solls, wir haben trotzdem gut geschlafen.