17.Juni Fludir - Vik
Wir starten früh. Das Wetter ist bewölkt, aber es regnet nicht und es ist nicht allzu kalt. Unser erstes Ziel heißt Seljalandsfoss, ein ca. 65m hoher Wasserfall, der direkt neben der Ringstrasse ist. Nach gut 80km bzw. 1 Stunde Autofahrt sind wir da. Es ist noch früh und daher noch nicht allzu viel los.
Das Besondere hier – man kann hinter den Wasserfall gehen und durch den Wasserschleier ins Land blicken. Das ist sehr beeindruckend. Man sollte auf alle Fälle eine Regenjacke anziehen. Schwierig zu fotografieren, da immer wieder Wassertropfen auf die Linse spritzen.
Wir folgen dem Weg entlang der Felswand Richtung Campingplatz. Hier ist noch ein Wasserfall – der Gljúfrabúi. Was so viel wie Schluchtenbewohner bedeutet, der Wasserfall ist in einer halboffenen Höhle. Das wissen die Meisten nicht und daher ist hier niemand. Wir gehen hinein in die Höhle. Auch hier sollte man Regenklamotten tragen, denn man wird sofort nass. Cool. Auch hier schwer zu fotografieren – Lichtverhältnisse, Wasserspritzer und man ist innerhalb kürzester Zeit nass.
Zurück am Seljalandsfoss.
Nur 20km weiter östlich das nächste Highlight – der Skogafoss. Der Wasserfall ist 25m breit und das Wasser stürzt 60m in die Tiefe. Sehr spektakulär.
Weiter geht es Richtung Osten. Nach 7km biegen wir links auf die ungeteerte 221 ab. Nach ein paar Kilometern erreichen wir den Parkplatz beim Arcanum Glacier Cafe. Von hier gehen wir zum Söllheimajökull. Nach gut 15 Minuten sind wir am Fuße des Gletschers. Wir gehen bis zum Eis und bestaunen die riesigen Eismassen.
Zurück am Glacier Cafe genehmigen wir uns eine gute Tasse heißen Kaffee. Von hier könnte man geführte Touren auf den Gletscher buchen.
Nur 10 Minuten weiter wartet das nächste Highlight. Lins am Straßenrand eine offizielle Parkbucht. Dahinter ein abgezäuntes Gebiet mit einem Durchgang. Hier geht es zum Flugzeugwrack am Strand von Sólheimasandur. Früher konnte man noch mit dem Fahrzeug die 3,5km zu Wrack fahren. Da aber vermehrt rücksichtslosen Besucher einfach querfeldein zum Wrack gefahren sind, haben die Landeigentümer die Zufahrt für Autos gesperrt. Also nur noch zu Fuß oder wie wir – mit dem Fahrrad. Die Piste führt ebenerdig durch das Geröllfeld. Das Wrack selber liegt hinter einem kleinen Hügel und ist erst aus ca. 100m zu sehen.
Wow sieht ziemlich cool aus.
Außer uns sind noch 6 andere Personen da, so dass wir ungestört fotografieren können. Das Flugzeug ist eine Douglas Super DC. Über die Absturzursache war man sich lange uneinig. Von Treibstoffmangel, über einen Fehler des Piloten, bis hin zur Vereisung der Tragfläche war die Rede. Wahrscheinlich ist jedoch, dass der Vergaser im Isländischen Winter einfror und die Triebwerke ausfallen lies. Der Absturz war am 21. November 1973 und die Besatzungsmitglieder haben alle überlebt.
An einem nahen Felsen machen wir Brotzeit und genießen die Stimmung. Plötzlich Lärm – eine Gruppe Quadfahrer taucht auf und hält am Wrack. Mit den orangen Overalls sieht das fast wie in einem Endzeitfilm aus. 5 Minuten später sind sie wieder weg. Wir machen uns auch auf den Weg und sind 10 Minuten später am Auto.
Nach Vik i Myrdal sind es noch gut 20km.
Bevor wir jedoch nach Vik fahren biegen wir ca. 12km vorher rechts auf die 218 ab. Hier geht es zum Kap Dyrhólaey, dem südlichsten Punkt Islands. Dyrhólaey ist ein Inselberg, der vor tausenden von Jahren durch submarine vulkanische Aktivität entstanden ist und heute verlandet ist. Die Insel ist so zu einem Kap geworden. 120 m ist das Kap selbst hoch. Seinen Namen verdankt es dem Felsen mit seiner markanten Form, die an ein gigantisches Tor mitten im Meer erinnert.
Von hier hat man einen phantastischen Blick über das Meer und den wild romantischen schwarzen Sandstrand Solheimafjara. Auch zu sehen, Reynisdrangar, die schwarzen Felsnadeln vor Vík i Myrdal. An der Spitze des Kaps ein Leuchtturm, der 1927 erbaut wurde, und das namensgebende Felsentor.
Wir fahren auf den Campingplatz nach Vik. Hier ist mehr los als im Norden, aber immer noch reichlich Platz.
Abends machen wir noch eine Wanderung auf den Vogelfelsen in Vik. Auf einer Jeeppiste geht es gut 200Hm nach oben. Nach gut 35 Minuten sind wir auf einer kleinen Hochebene. Ein Wanderweg führt an die mit Gras bewachsene Steilküste. Von hier hat man einen schönen Blick auf die schwarzen Felsnadeln und das Küstengebiet.
Vögel sehen wir zwar nicht gerade viel, aber es ist trotzdem noch eine schöne Abendtour.
Auf gleichem Weg mit Blick auf die Ortschaft, geht es zurück. Am Campingplatz gibt es noch ein Feierabendbier.
Hier noch die Karte unsrer heutigen Tour.