22.Juli 2012, Vent - Breslauer Hütte - Martin Busch Hütte

Um 06.30 stehen wir heute auf, da es Frühstück erst ab 07.30 Uhr gibt. Aber die Auswahl ist reichlich - Schinken, Wurst, Käse, Obst Gemüse und gekochtes Ei. Während des Essens gehen wir noch mal unseren weiteren Plan durch. Heute abend ist unser Ziel die die Martin-Busch-Hütte, morgen sollte es dann über die Similaunhütte direkt runter ins Tal gehen. Das heißt wir hätten morgen Nachmittag Italien, also unser Ziel erreicht. Da die nächsten Tage aber mit sonnigem und warmen Wetter zu rechnen ist, werfen wir unseren Plan um. Wir versuchen lieber die schöne, sonnige Zeit noch optimal in den Bergen zu nutzen und verlängern die Tour um 1 Tag. Wir versuchen in der Similanhütte für morgen einen Schlafplatz zu bekommen um erst übermorgen nach Italien abzusteigen. Passt, wir für morgen noch kurzfristig einen Lagerplatz. Super.
Unser heutiges Ziel, die Martin-Busch-Hütte ist allerdings nur ein 2-3 Stunden Marsch. Also haben wir noch fast den ganzen Tag Zeit, eine schöne Tour hier im Ötztal zu unternehmen. Nachdem ausgiebigen Frühstück, brechen wir gegen 8.30 Uhr daher erstmal auf zur Breslauer Hütte. Die Rucksäcke können wir in der Pension lassen und wir nehmen nur die Regenjacke, Erste Hilfe Set und ein wenig Verpflegung mit. Das Wetter ist schon mal gar nicht schlecht. Ein Mix aus Wolken, blauer Himmel uns Sonnenschein mit angenehmen Termperaturen.

Der Weg startet direkt am Ort und geht über die Stablein Alm. Der schmale Weg führt Anfangs mäßig steil durch Almgebiet nach oben.

Das Wetter ist noch wechselhaft. Mal ist es neblig, dann schaut wieder vereinzelt der blaue Himmel raus und wir haben manchmal freien Blick auf die umliegenden Berge wie den Mutsbichl oder die imposante Talleitspitze.

Nach knapp 1 Stunde erreichen wir die Stablein Alm.  
Bis hierhin hätten wir auch mit dem Lift zur Wildspitze fahren können, aber zu Fuß ist es schöner. Hier oben ist es doch noch nebliger. Der Weg geht hinter der Alm in westlicher Richtung weiter. Die Landschaft wird karger. Die Sonne kommt jetzt langsam durch und wir haben schöne Ausblicke auf den Rofenkarferner mit Taufkarkogel und Weißer Kogel. Wir sind jetzt auf knapp 2600m. Es fängt zu schneien an, dann wieder blauer Himmel,

dann schießen wieder Wolken und Nebelschwaden vorbei. Die schnellen Wetterschwankungen sind sensationell.

Die letzten 20 Minuten gehen dann steil in Serpentinen nach oben. Nach insgesamt 2 ½ Stunden erreichen wir die Breslauer Hütte auf 2844m.

Es ist saukalt und der Wend pfeift uns heftig um die Ohren. Wir gehen in die Hütte und trinken den bisher teuersten Cappuccino auf unserer Tour - 3,80 Euro für eine kleine Tasse, die gerade mal halb voll war (incl. Milchschaum).
20 Minuten später machen wir uns auf den Rückweg. Der erste Teil verläuft wie beim Aufsteig. Dann aber zweigen wir auf den Weg Nr. 920, Richtung Rofenhöfe ab. Das Wetter ist hier schlechter. Im Regen und Graupel stapfen wir über den matschigen Almweg abwärts.

Bei den Rofenhöfen schauen wir uns noch eine alte Kapelle an und über eine Hängebrücke 
geht es dann auf einem geteerten Fahrweg nach Vent zurück. 

Wir holen die Rucksäcke aus der Pension und machen erstmal Pause. Die Pizzareste von gestern schmecken super lecker. Danach noch eine kalte Johannisbeerschorle im Proskastl und gegen 15 Uhr brechen wir dann zur Martin Busch Hütte auf. Das Wetter bleibt sehr schön, Sonnenschein und nur vereinzelt ein paar Wolken. Für 1 Rucksack gönnen wir uns am Hotel Post den Rucksacktransport, der wird uns per Auto nach oben gebracht. Der Weg verläuft mäßig steil auf einer Forststraße. Immer wieder treffen wir auf Haflinger und Schafe und wir haben herrliche Ausblicke auf die umliegenden Berge.

Rechts neben uns die Talleitspitze (3408m) und links der Ramolkogel (3549m). Die ersten Blicke auf den Marzellferner. Der Ausblick begleitet uns den restlichen Weg.

Vorbei am Spiegelkogel (3426m) den Spiegelferner, dem Diemferner und dem vorderen Diemkogel (3368m). Die Lichtverhältnisse sind wieder einmal super

Nach knapp 2 Stunden erreichen wir gegen 17 Uhr die Martin Busch Hütte auf 2501m. Vor gut 70 Jahren hieß die Hütte der Sektion Berlin noch Hermann-Göring-Hütte. Göring war Reichsforstmeister und hier oft auf der Jagd. Er wollte sich die Hütte nach der Grundsteinlegung 1938 zur feudalen Jagdresidenz ausbauen lassen. Glücklicherweise kam es dann nicht dazu.

Wir bekommen ein 4-.Bett Zimmer. Die beiden Mitbewohner liegen schon in ihren Schlafsäcken und schlafen. Die Duschen sind leider heute außer Betrieb, aber wir haben ein Waschbecken auf dem Zimmer. Für eine Katzenwäsche reicht es alle mal. Zum Abendessen gibt es heute das Bergsteigeressen (Reisfleisch) und Tee. Wir schreiben noch Reisebericht und trinken noch ein Bier. Gegen 21.30 Uhr gehen wir aufs Zimmer. Die Zimmergenossen schlafen auch schon (oder noch immer?)

Heutige Wanderungen
Gesamt: ca. 19km Länge, 1890 Hm im Aufstieg, 1320 Hm im Abstieg

1.Vent – Breslauer Hütte (GPS nicht dabei, daher nicht auf dem Bild)
2.Vent – Martin Busch Hütte