20.Juli 2012, Zams - Wenns

Wir stehen gegen 6.30 Uhr auf. Das Wetter ist nicht gerade berauschend, stark bewölkt und ziemlich neblig. Gegen 07 Uhr gibt es Frühstück. Wir packen noch ein paar Wurstsemmeln als Brotzeit ein und pünktlich um 8 Uhr holt uns das Taxi und bringt uns ins Tal zur Venetbahn (der Transferpreis ist im Übernachtungspreis dabei). Von hier geht es mit der Seilbahn hinauf auf den 2208m hohen Krahberg, den westlichen Eckpfeiler des Venetbergs, der ein super Aussichtsberg sein soll. Sicher könnte man die knapp 1450Hm auch zu Fußlaufen, macht aber fast keiner der Weitwanderer, da sich die Tagesetappe dadurch auf über 9 Stunden verlängert.
Mit Aussicht wird es heute wohl nicht viel werden. Aber vielleicht hängt die Wolkendecke nicht zu hoch und oben auf 2200m ist dann blauer Himmel.

Um 8.30 Uhr fahren wir hoch. Auch hier oben ist starker Nebel. Die Aussicht ist gleich Null. Also auch hier nichts mit Aussicht.

Ab hier gibt es zwei Möglichkeiten, entweder den sog. Panoramaweg, der entlang des Südhangs verläuft, oder direkt über den Gipfel des Venetberges. Die zweite Möglichkeit ist um gut 1 ½ Stunden länger. Wir entscheiden uns für die Zweite, also die Gipfelvariante. Zuerst übersehen wir die richtige Abzweigung und marschieren 15 Minuten lang einen gut ausgebauten Rundweg. Aufgrund des starken Nebels haben wir das anfangs gar nicht bemerkt. Aber beim zweiten Anlauf hat es dann geklappt. Der Weg verläuft mäßig steil über Wiesen stetig nach oben.

Nach gut 50 Minuten erreichen wir den 2512m hohen Gipfel der Gander Spitze, oder auch Venetberg genannt. Die Sicht war auch hier mäßig. Trotzdem war es eine schöne Stimmung, denn ab und zu konnte man ins Tal runter sehen und die Wolken schossen über uns hinweg.

Ab hier verläuft der Weg auf einen schmalen, gerölligen Grat, mal rauf mal runter. Auf der linken Seite geht es ziemlich steil, ziemlich tief nach unten. Also Schwindelfreiheit und Trittsicherheit ist hier von Vorteil.
15 Minuten später erreichen wir ein zweites Gipfelkreuz, keine Ahnung welcher Gipfel das ist. Im Reiseführer steht auch nichts.

Danach geht es hinüber zum Wannejöchl (2497m). Hier muss man zum Schluß auch mal mit den Händen hinlangen.

Nach weiteren 30 Minuten, so kurz vor Mittag, sind wir am Gipfelkreuz des Kreuzjochs (2464m). Ab und an reist die Wolkendecke auf, aber eine richtig gue Fernsicht haben wir nicht. Aber trotzdem - tolle Stimmung.

Von hier führt der Weg über einen zuerst stumpfen Bergrücken nach unten. Wir folgen dem Schild „Piller, Wenns, E5.

Die Landschaft verändert sich und vorbei geht es an Flechten, Latschenkiefer und Heidekraut. Ein wirklich schöner Wanderweg. Erst Blicke auf Ortschaften im Tal.

Nach ca. 1 Stunde erreichen wir die Forststraße und auch die Larcher Alm. Jetzt erstmal Pause. Wir essen Gulaschsuppe mit selbstgemachtem Bauernbrot. Lecker.

Von hier führt die Forststrasße direkt nach Wenns. Wir verlassen diese aber nach ein paar Minuten und entscheiden uns für den „Alten Almweg“. Der verläuft sehr idyllisch durch Wiesen und Wälder. Immer wieder kommen wir an alten Bauernhöfen und Hütten vorbei. Die Blumenwiesen sind sehr schön, so farbenprächtig und der Duft ist herrlich. Ein super, toller Wanderweg

Nach knapp 2 Stunden erreichen wir Wenns. Wir gehen zuerst ins Tourist Information. Hier wird uns eine Pension am Ortsrand vermittelt.

Morgen soll es auf die Braunschweiger Hütte (2758m)gehen. Die nette Dame meinte aber, dass könnten wir völlig vergessen, das Wetter werde morgen erheblich schlechter - starke Regenfälle und es soll bis 2300m runter schneien. Auch übermorgen soll es nicht besser werden, im Gegenteil.

Auf 2 Tage Warten sollten wir uns schon einstellen. Auch andere Wanderer, die im Büro warteten bestätigten das. Sie selbst wollten auch da hoch und werden wohl auch warten müssen. Na super! Das Problem ist anscheinend nicht der Aufstieg, sondern dann der Übergang über das Pitztaler Jöchl ins Ötztal. Eine der schwierigsten Stellen auf dieser Route und nicht ganz ungefährlich. Originaltext aus dem Reiseführer: „Die Etappe sollte nur bei gutem Wetter in Angriff genommen werde. Der Aufstieg und vor allem der Abstieg kann bei schlechtem Wetter, Nebel oder Neuschnee problematisch und sehr gefährlich sein.“

2 Tage irgendwo rumwarten bei schlechtem Wetter oder auf der Brausnchweiger Hütte festsitzen, ist Mist. Aber auch über das Pitztaler Jöchl zu gehen ist unnötig riskant und muss nicht sein. Das steht auf keinen Fall dafür. Na gut, das werden wir dann wohl noch mal überdenken müssen.

Wir gehen jetzt erstmal in die Pension. Das Zimmer ist sauber und groß.

Heutige Wanderungen
Gesamt: 13,3 km Länge, 549 Hm im Aufstieg, 1778 Hm im Abstieg

1.Zams – Venetberg – Wenns